Entspannt und kreativ etwas Neues ausprobieren Diakonisches Werk bietet Inklusiven Bildhauerkurs an

Bildhauerkurs

 

 

Im Bild von links nach rechts: Hubert Trautmann, Jutta Herrmann, Eva Sättler, Martina Geisler, Steinbildhauerin Ingrid Höpfner-Kuhn, Lotte Trenschel und Angelika Weyrauch.

 

 

Michelstadt, Juni 2019:

Stein ist nicht gleich Stein und was sich aus einem Stein so alles herstellen lässt, erleben gerade sieben Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer, die sich beim ersten Inklusiven Bildhauerkurs der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle des Diakonischen Werks Odenwald (Michelstadt) angemeldet haben. Ohne Leistungs- und Erwartungsdruck machen sie sich an insgesamt neun Terminen ans Werk, um ihr handwerkliches Geschick und das Material kennenzulernen. Was darf dabei nicht zu kurz kommen? Spaß, Muse, eine freundliche Atmosphäre und gute Gespräche, weshalb der Kurs neben der fachlichen auch eine pädagogische Anleitung erfährt. Daneben lassen die Kursteilnehmer es sich mit Getränken, Kuchen und Obst gut gehen.

 

In einer vergleichbar vertrauten Umgebung hatte die Beratungsstelle bereits eine Schreibwerkstatt angeboten, weshalb es nicht verwundert, dass einige der Teilnehmerinnen sich bereits auf das Fortsetzungsangebot gefreut haben. Für die finanzielle Förderung hat wieder Aktion Mensch eine Zusage gegeben, erklärt Cornelia Fingerloos für das ausrichtende Diakonische Werk. „Freude am Experimentieren. Nicht das Produkt oder Kunstwerk, sondern der Prozess steht im Mittelpunkt des Kurses, zu dem keine besonderen Zugangsvoraussetzungen erforderlich sind, schon gar nicht Grundkenntnisse oder Vorerfahrungen in der Arbeitstechnik“, stellt die erfahrene Diplom-Sozialarbeiterin und Systemische Familientherapeutin klar. Sie greift selbst gerne zu Hammer und Meißel und freut sich an der Veränderung, die ihr eigener Stein so nach und nach erfährt. Ein Blick in die Runde bestätigt, was sie in der Kursausschreibung so formuliert hat: „Mit oder ohne Behinderung gemeinsam auf eine künstlerische Reise begeben.“

Draußen im Grünen, am Ortsrand von Rai-Breitenbach (Stadt Breuberg), hat die Steinbildhauerin Ingrid Höpfner-Kuhn nach vielen Wohnortwechseln in ihrem Leben den ersehnten Platz für ihr Zuhause und ihre Werkstatt gefunden, die sie für den Kurs gerne zur Verfügung stellt. Seit acht Jahren arbeitet sie hier und gibt Kurse für Kinder und Erwachsene. „In der Steinscheune“, wie sie ihren kreativen Ort getauft hat, vereint all die positiven Eigenschaften, die die Teilnehmerinnen schätzen, was eine Momentaufnahme bestätigt. „Hier kann ich völlig abschalten und bin in einem guten Einvernehmen mit mir selbst“, berichtet eine Teilnehmerin. Eine ältere Teilnehmerin hat sich für die Worte „Oma’s Ecke“ entschieden und aus dem Kalkstein herausgehauen. Sie weiß bereits, wo der Stein sein Plätzchen im Garten haben wird, wo ihr Reich mit dem grünen Daumen beginnt. Und „Lebenslust“ hat eine weitere Teilnehmerin in Stein gemeißelt. Damit bringt sie nicht nur ihr momentanes Lebensgefühl zum Ausdruck, sondern auch ihre Dankbarkeit, „wieder nette Leute kennengelernt zu haben“.

Und weil mit Musik alles noch mehr Freude bereitet und kreative Prozesse unterstützt, ist zu zwei Terminen die Klangtherapeutin Ingrid Bergdolt zu dem Projekt hinzugestoßen, die zu den Gründungsmitgliedern der Kunststation Breuberg gehört. Wie schon zum Auftakttermin, wird sie auch am Ende den Kurs mit medidativen Klängen bereichern.

Kontakt und Informationen: Das Diakonische Werk Odenwald ist Träger psychosozialer Beratungs- und Betreuungsangebote und der soziale Dienst der evangelischen Kirche für den Odenwaldkreis. Die Angebote sind offen für alle Ratsuchenden, unabhängig von Religion oder sozialem Status. Termine können unter 0606196500 oder mail@dw-odw.de vereinbart werden