Liga Hessen stellt Positionspapier mit konkreten Forderungen an künftige Hessische Landesregierung vor
Wiesbaden, den 18.06.2018
Der amtlichen Sozialberichterstattung zufolge lebten in Hessen im Jahr 2016 über 15 Prozent unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle. In absoluten Zahlen gesagt: Mehr als 900.000 Menschen waren in dem Jahr in Hessen von ARMUT betroffen. Und es werden zunehmend mehr, wie u.a. auch die Ergebnisse aus dem zweiten Hessischen Landessozialbericht gezeigt haben. Die gesellschaftliche Ungleichheit in Hessen hat zugenommen und gefährdet massiv den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Am häufigsten sind Kinder in Haushalten von Alleinerziehenden in Hessen die Leidtragenden: Hier liegt die Armutsgefährdungsquote bei 47 Prozent. Auch immer mehr Menschen im Rentenalter befinden sich in der Armutsspirale: Hier ist die Armutsrisikoquote zwischen 2005 und 2015 im Vergleich zur Gesamtbevöl-kerung überdurchschnittlich stark angewachsen. „Teilhabe an der Gesellschaft ist für viele von ihnen nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Genau das ist aber eine der wichtigsten Aufgaben des Staates“, sagt Nils Möller, Vorstandsvorsitzender der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V.
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Hessischen Landtag in Wiesbaden hat die Liga Hessen ihre aktuellen Forderungen an die künftige Hessische Landesregie-rung vorgestellt. Ziel ist es, mit konkreten Aussagen und Lösungsansätzen im Landtagswahlkampf an die Parteien heranzutreten, damit endlich auf landespolitischer Ebene langfristige Maßnahmen gegen ARMUT in Hessen umgesetzt werden.
Das Papier deckt alle gesellschaftlichen Bereiche ab, in denen ARMUT oder Armutsgefährdung eine essentielle Rolle spielen. Die Liga Hessen formuliert hier ganz konkrete Forderungen, die sich auf die Bereiche Einkommen, Sozialhilfe, Kinder- und Altersarmut, Bildung, Arbeitspolitik und Wohnen beziehen. „Teilhabe fängt bei den Kleinsten an. Kinder und Jugendliche müssen vor der Armutsfalle bewahrt werden: Bildung muss in Hessen grundsätzlich gebührenfrei sein, wir brauchen einen Sozialpass, der den Zugang zum gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Vor allem alleinerziehende Eltern brauchen mehr Unterstützung in Form von Teilzeit- und modularen Ausbildungsgängen“, so Thomas Domnick, stellvertretender Liga-Vorsitzender.
Quelle: Pressemitteilung der Liga der freien Wohlfahrtspflege Hessen vom 18.06.2018