„Sundance“, so hieß ein Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche, das in den ersten zwei Augustwochen in Michelstadt vom Diakonischen Werk Odenwald organisiert wurde. Das von der Kulturstiftung der Länder und der Diakoniestiftung geförderte Projekt hatte besonders geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine im Blick. Da die Kurse als integrative Projekte durchgeführt wurden, konnten auch andere Kinder mitmachen.
Je eine Woche Tanzen und Spaß haben wurden für Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren und für Kinder und Jugendliche ab 13 Jahren angeboten. Insgesamt machten 46 „Kids“ und „Teens“ aus dem ganzen Odenwaldkreis mit. „Tanzen ist eine ideale Freizeitbeschäftigung für gestresste und belastete junge Menschen. Beim Tanzen braucht man Körper und Kopf. Da kann man nicht gleichzeitig grübeln und über die Probleme in der Heimat nachdenken.“ Dass das den Kindern gut tut, davon ist Karim Rahmani überzeugt. In den Räumen seiner Tanzschule und unter seiner Leitung fanden die Kurse statt.
Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten trotz gleichzeitiger Rekordhitze begeistert mit. Bärbel Simon vom Diakonischen Werk hat die Kurse beantragt und erklärt zum Konzept: „Natürlich ging es auch um Bewegung und körperliche Fitness, aber die Kinder haben miteinander gelernt, miteinander geredet, sie haben ein paar Worte aus den jeweils fremden Sprachen einstudiert, zusammen gegessen und Spaß gehabt. Das bringt gegenseitigen Respekt und neue Sozialkontakte.“ Am Ende sei die Stimmung gewesen wie in einer großen Familie, ergänzt Karim Rahmani.
Auf die Frage was ihm am besten gefallen habe, antworte er: „Die Atmosphäre, die haben so oft gelächelt und gestrahlt und sich gegenseitig in den Arm genommen. Das war einfach das Beste.“ Gekrönt wurden die beiden Kurse jeweils von einem gemeinsamen Auftritt mit neu eingeübter Choreografie und einem Tanzvideo. Das Video gibt es jetzt noch als Andenken für alle die dabei waren.
Bei aller Freude über das gelungene Projekt weist Aristide Sambou von der Migrationsfachstelle des Diakonischen Werks darauf hin, dass nicht alle Kinder erreicht werden konnten. Er weiß, dass es auch schwer traumatisierte Kinder unter den Geflüchteten gibt. Beim Werben für das Ferienprojekt hat er noch weitere kennengelernt. Für diese Kinder braucht es mehr als nur ein Freizeitangebot. Hierfür geeignete Angebote zu finden, ist eine der Aufgaben der sozialpädagogischen Fachkräfte im Diakonischen Werk.
Ermöglicht wurde das Sundance-Projekt durch die Kulturstiftung der Länder mit ihrem Sonderprogramm „Sonnenstunden“. Die ergänzende Finanzierung übernahm der Stiftungsfonds DiaStart der Stiftung Diakonie Hessen.