Demenzielle Erkrankungen gehören zu den belastendsten Erkrankungen des höheren Lebensalters, die mit einem hohen persönlichen Leid auf Seiten der Betroffenen wie auch der Angehörigen einhergehen. Aktuell leben etwa 1,4 Millionen an einer Demenz erkrankte Menschen in Deutschland, Tendenz steigend. Aktuelle Schätzungen gehen von einer Verdreifachung dieser Zahl bis zum Jahr 2050 aus. Trotz intensivster internationaler Forschungsbemühungen ist es bislang nicht gelungen, eine kausale medikamentöse Therapie zu entwickeln. Präventive, also vorbeugende bzw. den Krankheitsverlauf verlangsamende Strategien gewinnen folgerichtig einen immer höheren Stellenwert. Professor Philipp Thomann, Chefarzt des Zentrums für Seelische Gesundheit am Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH, hat sich im Rahmen seiner wissenschaftlichen Laufbahn langjährig mit der Thematik auseinandergesetzt und zahlreiche wissenschaftliche Forschungsarbeiten in renommierten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. Im Rahmen der Veranstaltung wird er in laienverständlicher Sprache eine Einführung zum Krankheitsbild Demenz geben, um dann aktuelle Therapiemöglichkeiten zu skizzieren und Möglichkeiten der Vorbeugung demenzieller Erkrankungen erörtern. Der Vortrag richtet sich somit an Betroffene und Angehörige gleichermaßen wie auch an jene Personen, die wissen möchten, wie man einen Ausbruch der Erkrankung verzögern, möglicherweise sogar verhindern kann.
Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die das Netzwerk Demenz zu verschiedenen Aspekten der Erkrankung „Demenz“ organisiert. Nach drei Vorträgen in 2017 ist der Vortrag von Prof. Dr. Thomann der erste in diesem Jahr. Am 15.5. und 22.6.2018 gibt es jeweils ein Seminar zum Thema „Leben in Freiheit – Vermeidung von freiheitsentziehenden Maßnahmen in der Pflege“, am 20.9. einen Vortrag über „Betreuungsrecht und Vorsorge durch Vollmacht und Patientenverfügung“, sowie im letzten Quartal eine Schulung zum Umgang mit demenziell erkrankten Patienten für Fachkräfte in Hauswirtschaft und Betreuung.
Das Netzwerk Demenz Odenwald ist ein Zusammenschluss verschiedener Einrichtungen und Dienste, die mit Menschen zu tun haben, die an Demenz erkrankt sind: ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Pflegeberatungsstellen, Krankenhaussozialdienst, Betreuungsbehörde, Kirchengemeinden, die Sozial – und Altenhilfeplanung des Odenwaldkreises und die Fachstelle Demenz des Diakonischen Werkes, die das Netzwerk koordiniert.
Ziel des Netzwerks ist es, die Versorgung von betroffenen Menschen und ihren Angehörigen zu verbessern und aktuelle Themen rund um die Lebenssituation und das Krankheitsbild aufzugreifen und publik zu machen. Einrichtungen und Privatpersonen, die sich ebenfalls im Netzwerk engagieren möchten, sind herzlich willkommen. Das nächste Netzwerktreffen findet am 4.6.18 im Zentrum für Seelische Gesundheit Erbach statt.
Der Vortrag von Prof. Dr. Thomann zum Thema Demenz ist am 21. 3. 2018 um 18:00 Uhr im Landratsamt Erbach, Raum Falkirk. Der Eintritt ist frei.
Information: Fachstelle Demenz, Diakonisches Werk Odenwald, Bahnhofstr. 38, 64720 Michelstadt, Tel: 06061/ 9650117