Diakonie und Kirche trauern um Heinz-Günther Gasche

Heinz-Günther Gasche, der ehemalige Hauptgeschäftsführer des früheren Diakonischen Werkes in Hessen-Nassau, ist am 10. Mai verstorben

Frankfurt / Darmstadt, 12. Mai 2016. „Mit großer Trauer haben wir vom Tod Heinz-Günther Gasches erfahren und erinnern uns seiner in tiefer Dankbarkeit für seine langjährige diakonische Leitungsverantwortung“, sagte Pfarrer Horst Rühl, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen. Von 1972 bis 1990 war Gasche Hauptgeschäftsführer des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau (DWHN), das 2013 mit dem Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck (DWKW) zur Diakonie Hessen fusionierte.

Heinz-Günther Gasches Interesse galt dem kirchlichen Profil der Diakonie, wobei der Schwerpunkt seiner Arbeit auf der Diakonie der Gemeinde lag. Während seiner Amtszeit wirkte er an der Weiterentwicklung der Gemeindekrankenpflege mit. Zudem baute er ein flächendeckendes Netz von Dekanatsstellen, den heutigen regionalen Diakonischen Werken, auf.

Auch überregional war Gasche in zahlreichen Funktionen tätig. So engagierte er sich unter anderem im Diakonischen Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dessen stellvertretender Vorsitzender er zeitweise war, sowie als Vorsitzender des Gesamtverbandes für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der EKD. In seinem Ruhestand widmete er sich besonders der Krankenhausseelsorge und gemeinsam mit seiner Frau Elly-Ruth der Flüchtlingsarbeit. „Wir haben mit Heinz-Günther Gasche einen diakonisch profilierten Theologen verloren“, sagte Rühl abschließend.

Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, würdigte Gasche als „wichtigen Brückenbauer zwischen Kirche und Diakonie“. Dem evangelischen Pfarrer sei es immer wichtig gewesen, „dass die Kirche die Diakonie nicht aus dem Blick verliert und umgekehrt“, so Scherf, die Mitglied im Aufsichtsrat der Diakonie Hessen ist. Beeindruckt habe sie zudem, dass Gasche sich in seinem Heimatort Usingen bereits seit 1992 in der Flüchtlingsarbeit engagierte. Scherf: „Heinz-Günther Gasche war ein Pfarrer, der Glaube und Nächstenliebe immer als Einheit begriff. Seine Erfahrung, sein persönlicher Einsatz und seine theologische Weitsicht werden Kirche und Diakonie fehlen.“

„Ohne Loben und Danken geht es nicht. Das war das Lebensmotto von Heinz-Günther Gasche. So habe ich ihn kennen- und schätzen gelernt – als einen fröhlichen Christenmenschen, der mir zum väterlichen Freund wurde“, erinnerte sich der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Pfarrer Dr. Wolfgang Gern. Gern war von 2000 bis zur Fusion 2013 Vorstandsvorsitzender des DWHN und somit einer der Nachfolger.

Heinz-Günther Gasche war ein leidenschaftlicher Prediger und ein einfühlsamer Seelsorger – vom Lehrvikariat in der Jugendstrafanstalt Rockenberg im Jahre 1952 bis zur hohen Leitungsverantwortung im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau von 1972 bis 1990. 1972 war er gerade als Pfarrer der Wartburggemeinde in Frankfurt zum Dekan seines Dekanats Bornheim gewählt worden. Zu diesem Zeitpunkt starb plötzlich der damalige – und erste – Hauptgeschäftsführer des im Jahre 1960 gegründeten Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau (DWHN). Die Gremien des DWHN wählten Gasche einstimmig zu Walter Rathgebers Nachfolger.

Stichwort Diakonie Hessen
Die Diakonie Hessen – Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V. ist der soziale Dienst der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck. Als Landesverband unterstützt sie ihre über 430 Mitgliedseinrichtungen im gesamten Gebiet des Bundeslandes Hessen, in Teilen von Rheinland-Pfalz und im thüringischen Schmalkalden. 30 regionale Diakonische Werke bieten in den Regionen praktische Hilfe auf vielen Gebieten. Es gibt mehr als 1.300 Einrichtungen, Angebote und ambulante Dienste in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Alten- und Krankenpflege, Sucht- und Behindertenhilfe, Migrations- und Flüchtlingsarbeit sowie in der Beratung von Menschen mit sozialen Schwierigkeiten. Die Diakonie Hessen ist Träger des Evangelischen Fröbelseminars, das an den Standorten Kassel und Korbach sozialpädagogische Fachkräfte ausbildet.