Lustiges Geburtstagsfoto des IFD ODenwald

Der Integrationsfachdienst feiert 30-jähriges Jubiläum

Geburtstagsfoto 30 Jahre IFD

Michelstadt, 10.03.2022: Seit 30 Jahren werden beim Diakonischen Werk Odenwald Menschen mit Schwerbehinderung zu verschiedensten Themen aus dem Arbeitsleben von erfahrenen Mitarbeiterinnen kostenlos beraten.

Das seit 1992 bestehende Angebot des Integrationsfachdienstes (IFD) entstand nicht von jetzt auf gleich: Anfang der 1990er-Jahre unterstützte zunächst ein „Psychosozialer Dienst“ Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen. Das Beratungsangebot wurde später um die Beratung von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung erweitert. Heute kann sich jeder mit einem Schwerbehindertenausweis, das heißt mit einem „Grad der Behinderung“ ab 50, in manchen Fällen auch darunter, vom IFD beraten lassen.

Es besteht nach wie vor großer Bedarf bei der Integration von Menschen mit Schwerbehinderung in das Arbeitsleben. Wie das Statistische Bundesamt zeigt, sind Menschen mit Beeinträchtigung im Alter von 15 bis 64 Jahren nur zu 57% in den Arbeitsmarkt integriert oder arbeitssuchend, dahingegen beträgt der Anteil bei nichtbehinderten Menschen 82%.

Der Integrationsfachdienst hilft aktiv dabei, diese Kluft zu vermindern. Das geschieht in der Regel über die klassische Beratung bei bestehenden Arbeitsverhältnissen. Oft wird den beschäftigten Personen durch Gespräche mit einer der beiden IFD-Mitarbeiterinnen Kathrin Suderleith und Barbara Lang geholfen, Probleme zu lösen, die seelischer Herkunft sind und die Aufrechterhaltung des Arbeitsverhältnisses stören. Die beiden sind durch ihre langjährige Erfahrung perfekte Ansprechpartnerinnen für diverse Sorgen und Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Zudem können Sie gut zwischen den verschiedenen Parteien, meist Beschäftigten und Personalverantwortlichen, aber auch den Kollegen und Kolleginnen, vermitteln. Der Integrationsfachdienst bietet auch Beratungen für Betriebe zum Thema seelische Gesundheit an. Neben der Beratung kümmern sich die Mitarbeiterinnen auch um die entstehenden Kosten und darum, ob es Fördermöglichkeiten für den betreffenden Fall gibt. Der Integrationsfachdienst selbst wird von der Ausgleichsabgabe finanziert, die Firmen zahlen müssen, wenn sie nicht die vorgeschriebene Zahl an Menschen mit Schwerbehinderung angestellt haben.

Sozialpädagogin Kathrin Suderleith arbeitet seit acht Jahren beim Integrationsfachdienst und erklärt: „Ein großer Teil unserer Arbeit ist es, den Firmen durch Aufklärung zu zeigen, welche Vorteile es für sie hat, einen Menschen mit Schwerbehinderung zu beschäftigen. Durch den derzeit herrschenden Fachkräftemangel bestehen sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und ein dringender Bedarf, Arbeitsplätze von Fachkräften mit Schwerbehinderung zu erhalten.“

Gewachsen ist der Integrationsfachdienst in den letzten Jahren vor allem daran, dass er sein Angebot um die Arbeitsvermittlung erweiterte. Suderleith berichtet, wie sich ihre Tätigkeit entwickelt hat: „Durch unsere vielfältigen Kontakte zu Betrieben und Behörden können wir oft zielgerichtet bei der Arbeitssuche unterstützen. Da entstehen dann oft lange, erfolgreiche Arbeitsverhältnisse.“

Auch dann hilft der Integrationsfachdienst, etwa durch das Setzen neuer Perspektiven oder über die Vermittlung von speziellen Ärzten, Ergo- oder Psychotherapeuten. In solchen Situationen gibt es auch Möglichkeiten, den Betrieb finanziell zu unterstützen, um einen Ausgleich dafür zu schaffen, dass nicht die volle Arbeitsleistung von der schwerbehinderten Person erbracht werden kann.

Manche Probleme am Arbeitsplatz können auch durch technische Unterstützungsmittel gelöst werden. Das können beispielsweise Hebehilfen für körperlich Beeinträchtigte oder spezielle Tastaturen für Menschen mit Sehbehinderung sein. Hier hilft der Integrationsfachdienst, die richtige Technik auszusuchen und die Finanzierung bei einem entsprechenden Kostenträger zu beantragen.

Kathrin Suderleith betont am Ende des Interviews: „Für mich ist die Menschennähe und die Vielfältigkeit, die ich hier erlebe, das, was es zu einem unglaublich spannenden Beruf macht.“ Mit Freude blickt sie auf die nächsten Jahre in ihrer Tätigkeit und hofft, dass der Integrationsfachdienst in Zukunft noch mehr Menschen beim Erhalten oder Finden ihres Arbeitsplatzes zur Seite stehen kann.

Kontakt und Informationen: Das Diakonische Werk Odenwald ist Träger psychosozialer Beratungs- und Betreuungsangebote und der soziale Dienst der evangelischen Kirche für den Odenwaldkreis. Die Angebote sind offen für alle Ratsuchenden, unabhängig von Nationalität, Religion oder sozialem Status. Termine können unter 0606196500 oder mail@dw-odw.de vereinbart werden. Der Integrationsfachdienst arbeitet im Auftrag von Integrationsamt, Arbeitsagentur und Trägern der beruflichen Rehabilitation.

Zum Pressefoto: Das beigefügte Foto ist von Ralf Binder und für die Veröffentlichung auch von den abgebildeten Personen freigegeben. Es zeigt Barbara Lang (links) und Kathrin Suderleit (rechts)  vom Integrationsfachdienst (IFD). Sie beraten schwerbehinderte Menschen und ihre Arbeitgeber zu Themen rund um den Arbeitsplatz. Der IFD beim Diakonischen Werk Odenwald besteht seit 30 Jahren.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.diakonie-odenwald.de/integrationsfachdienst