Landespreis für Bio-Ziegenhof in Bad König

Odenwälder Betrieb mit Landespreis für die Integration schwerbehinderter Menschen von Sozialminister ausgezeichnet.

Michelstadt, 10.11.2017

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v.l.n.r. Kathrin Suderleith (IFD), Lukas Zorbach, Werner Niebel (beide Mitarbeiter im Bio-Ziegenhof „Weiße Hube“), Preisträger Hans Trumpfheller, Sozialminister Rüttgers, ein Mitarbeiter des Sozialministeriums und ganz außen Sabine Trumpfheller (© Bergstraße)

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Werner und Sabine Trumpfheller und Sozialminister Grüttner bei der Preisübergabe.(© Bergstraße)

 

Am Mittwoch, den 8.11.2017 wurde der Bio-Ziegenhof „Weiße Hube“, Bad König bei einer Feierstunde in Heppenheim ausgezeichnet. Hans und Sabine Trumpfheller nahmen den Preis vom Hessischen Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner persönlich entgegen.

„Mit dem Preis wollen wir den Einsatz von Unternehmen für die Integration von schwerbehinderten Menschen und vorbildliche Eingliederungsbeispiele stärker in den öffentlichen Fokus rücken. Insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel und auf den demographischen Wandel wollen wir aber auch für die wirtschaftlichen Vorteile werben, die Arbeitgeber durch die Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen haben“, so der Minister. Er sei überzeugt, so Grüttner, dass die Mobilisierung von Potentialen zur Sicherung der Fachkräftebasis einen inklusiven Arbeitsmarkt erfordere. „Dazu ist es wichtig, das Fachkräftepotential von Menschen mit Behinderungen stärker sichtbar zu machen“, betonte der Minister.

Die Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist und bleibt für die hessische Landesregierung das herausragende Ziel zur Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Mit Arbeitsmarktprogrammen wie dem Hessischen Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen (kurz: HePAS) versucht das Land, nicht nur monetäre Anreize zu schaffen, sondern auch durch die Begleitung von qualifizierten Fachdiensten stabile Beschäftigungsverhältnisse entstehen zu lassen. „Dabei haben wir die Maßnahmen darauf abgestimmt, dass die Menschen beständig von denselben Diensten begleitet werden. Diese Kontinuität in der Begleitung garantiert den Betroffenen und auch ihren Arbeitgebern verlässliche Ansprechpartner, die nicht nur bei Bedarf und auf Wunsch des Unternehmens eine arbeitsbegleitende Betreuung anbieten, sondern natürlich auch über Fördermöglichkeiten und finanzielle Unterstützung informieren können und sollen“, erklärte der Minister. „Wir wollen also die „Hilfe aus einer Hand“ etablieren.“ Die bisherigen Zahlen belegen, so der Minister weiter, dass diese Strategie gute Ergebnisse zeigt.

„Doch Geld und gute Ideen nützen nichts ohne engagierte Mitwirkende, ohne den Einsatz engagierter Arbeitgeber. Daher wollen wir auch ein Umdenken in den Köpfen der Menschen erreichen“, sagte Stefan Grüttner.

Hierfür seien die drei Unternehmen, die mit dem 3.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet wurden, wichtige Vorreiter.

 

Bio-Ziegenhof „Weiße Hube“, Bad König

Erstmalig wurde für den Landespreis ein Unternehmen aus der Landwirtschaft vorgeschlagen und prämiert. Die Landwirtschaft ist eine der Branchen mit einem eher geringen Beschäftigungsgrad von Menschen mit Behinderungen. Der Bio-Ziegenhof „Weiße Hube“ ist ein Unternehmen der sozialen Landwirtschaft und erhielt im Rahmen des Förderprogramms des Hessischen Umweltministeriums hierfür eine Förderung beim Aufbau des Hofs. Mit Unterstützung von Kathrin Suderleith vom „Integrationsfachdienstes Südhessen Odenwaldkreis“ fanden zwei schwerbehinderte Mitarbeiter im Bio-Ziegenhof ihre Arbeitsplätze.

Suderleith hatte den vorbildlich arbeitenden Betrieb auch für den Integrationspreis vorgeschlagen.

Neben der Beschäftigung von zwei Menschen mit Behinderungen bietet der Hof berufsintegrierte Beschäftigungsplätze für Werkstatt-Mitarbeiter der AWO-Integra an und trägt damit dazu bei, dass es Menschen mit Behinderungen ermöglicht wird, aus der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, zunächst im geschützten Bereich, zu wechseln. Außerdem ermöglicht der Bio-Ziegenhof „Weiße Hube“ Praktika für Menschen mit Behinderungen, damit diese einen praktischen Einblick in die Arbeit des Hofs und der Arbeit außerhalb der Werkstatt erhalten.

 

Weitere Preisträger waren CC-Cut, Loshausen (Schwalm-Eder Kreis) und WKSB Isolierungen, Gelnhausen (Main-Kinzig Kreis).

 

Stichwort Integrationsfachdienst: Der Integrationsfachdienst Odenwaldkreis in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Odenwald arbeitet im Auftrag des Landeswohlfahrtsverbandes und anderer Leistungsträger. Er berät schwerbehinderte Arbeitnehmer und Arbeitnehmer. Unter anderem ist seine Aufgabe die Heranführung arbeitsloser schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsmarkt. Dies erfolgt im Rahmen des Hessischen Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen (HePAS). Ziel ist es, schwerbehinderte Arbeitssuchende auf dem Weg in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis zu begleiten. Kontakt: Kathrin Suderleith und Barbara Lang, Tel. 060619650122  oder ifd@dw-odw.de. Webseite: http://www.ifd-odenwaldkreis.de

Weitere Infos zum Bio-Ziegenhof: https://www.weisse-hube.de/impressum.html