Diakonisches Werk startet Modellprojekt und sucht Menschen, die gerne mit Senioren aktiv werden wollen

Geistig und körperlich in Bewegung bleiben bis ins hohe Alter

AGIL

Quelle: Diakonisches Werk Odenwald

Hintere Reihe: Anita Kabisch (Diakonisches Werk Vogelsberg), Ute Müller-Steck (Landessportbund), Martina Gessner (Diakonisches Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau), Elke Boß (Diakonisches Werk Odenwald)
Untere Reihe: Svenja Flüeck (Landessportbund), Karen Zacharides (Landessportbund), Dagmar Jung (Diakonie Hessen)

Ein guter Lebensstandard, die Vorzüge der modernen Medizin, Sport, Interesse an seiner Umwelt und dem Zeitgeschehen: Es gibt noch einige Gründe mehr, weshalb im 21. Jahrhundert immer mehr Menschen bis ins hohe Alter geistig und körperlich fit bleiben und aktiv am Leben teilnehmen. Es sind besonders Seniorinnen und Senioren, die zuhause leben, aber nicht selbstverständlich auf solche Angebote und Anregungen zurückgreifen können. Für diesen Personenkreis hat die Diakonie Hessen in Zusammenarbeit mit der Bildungsakademie des Landesportbundes ein Konzept erarbeitet, das im Odenwald vom regionalen Diakonischen Werk Odenwald (DWO) mit Sitz in Michelstadt in die Tat umgesetzt wird.

„Wir freuen uns, dass wir zu den drei ausgewählten Modellregionen in Hessen zählen, in denen das Modellprojekt AGIL jetzt an den Start geht“, stellt DWO-Leiterin Bärbel Simon vor, was kürzlich am 12. Dezember in Räumen des Diakonischen Werks Offenbach-Dreieich-Rodgau einem größeren Publikum vorgestellt wurde. Diese Region, der Vogelsbergkreis und der Odenwaldkreis machen den Anfang, wenn es darum geht, gezielt Seniorinnen und Senioren in ihrem häuslich vertrauten Umfeld durch eine individuelle Gesundheitsförderung zu unterstützen und ihnen damit Freude an der Bewegung und im Gespräch miteinander zu bereiten. AGIL steht für „Aktiv geht’s immer leichter“ und wird aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und von etlichen Verbänden der Pflegekassen in Hessen gefördert.

Im DWO in Michelstadt hat mit der Fachberaterin Elke Boß eine erfahrene Krankenschwester und Diplom-Pflegewirtin die verantwortungsvolle und spannende Aufgabe übernommen, die Kontakte zwischen zu Hause lebenden älteren Menschen und einem zu bildenden Netzwerk herzustellen. Gesucht werden Freiwillige und Ehrenamtliche, Angehörige, Übungsleiter und Akteure aus Sport und Bewegung, Betreuungskräfte und Aktive aus Kirchengemeinden. Auch bestehende Organisationen aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich werden angesprochen, um sich im Sinne des Projekts AGIL mit regionalen Pflegestützpunkten, Freiwilligenagenturen und Pflegekonferenzen zu verzahnen. Was die Betroffenen betrifft, stellt die Fachfrau klar: „Der Kontakt wird individuell gepflegt und ebenso sieht die Hilfestellung aus, die sozusagen ins Haus kommt.“

Hierfür werden die Freiwilligen eine einmalige Qualifizierung von acht Stunden absolvieren, um sie mit dem Programm vertraut zu machen. Danach finden regelmäßige Treffen mit einer fachlichen Begleitung statt. Gearbeitet wird mit 52 Aktivierungskarten, die Bewegungsübungen und Gesundheitstipps enthalten. Die Karten bleiben zu Hause, dann können die Übungen täglich wiederholt werden. Vorbild für dieses Projekt ist das Bewegungsprojekt vom Age Institutet in Helsinki, die mit den gleichen Karten arbeiten. Interessant ist, dass sich zum Beispiel die Anzahl der stürze bei den Senioren, die das Programm durchgeführt haben, abgenommen hat.

Der Startschuss für das auf drei Jahre angelegte Modellprojekt ist erfolgt und die Diakonie ist sich sicher, dass sich aus allen Orten des Odenwaldkreises Menschen finden werden, die ganz im Sinne der Nachbarschaftshilfe Freude daran haben werden, AGIL auf Seniorinnen und Senioren in ihrer Nähe zuzugehen. Die Besuche sollen wenigstens einmal in der Woche stattfinden. Interessierte wenden sich an das Diakonische Werk Odenwald unter der Rufnummer 06061/9650-120; Email an: elke.boss@dw-odw.de. Der erste Schulungstermin steht bereits fest: Er findet am 16. März von 9 bis 17 Uhr in den Räumen der Diakonie in der Bahnhofstraße 38 in Michelstadt statt.