Rat der Religionen

Viele Kulturen und ein Ziel: Integration

Am 01.03.23 bekam der Rat der Religionen (RdR) im Odenwald Besuch aus Frankfurt, Polen, Island und der Türkei. Schülerinnen und Schüler informierten sich, über die Arbeit des RdR, die auch überregional geschätzt wird.

 

Viele Kulturen und ein Ziel: Integration

Die Mitglieder des EU-Jugendprojekt Erasmus plus besuchen den Odenwälder Rat der Religionen in Michelstadt.

08.März 2023 – 03:00 Uhr

Gabriele Lermann

Viele Kulturen und ein Ziel: Integration

Die Mitglieder des EU-Jugendprojekt Erasmus plus besuchen den Odenwälder Rat der Religionen in Michelstadt.

MICHELSTADT. „Wir leben als Nachbarn zusammen, auch als religiöse Nachbarn“, begrüßte Renate Köbler, Pfarrerin und Beauftragte für Bildung und Ökumene im Odenwaldkreis, die jungen Gäste im Michelstädter Schenkenkeller. Die jungen Frauen und Männer kamen in Federführung der Frankfurter Hans-Böckler-Schule nach Michelstadt, um hier den Rat der Religionen des Odenwaldkreises kennenzulernen. Die Gruppe der Schülerinnen und Schüler waren nicht nur aus Frankfurt: im Zuge des EU-Programms Erasmus plus vereinten sich Lernende aus Frankfurt, Island, Polen und der Türkei. Gemischt von der Abschlussklasse der Realschule bis in berufliche Klassen. Alljährlich stehen diese Begegnungen für je eine Woche unter einem Motto, mit dem sich auch für die EU-Förderung beworben wird, erklärt der für die Frankfurter Hans-Böckler-Schule federführende Lehrer Manuel Trumpfheller. Der Zuschlag gilt jeweils für zwei Jahre, dazwischen liegt mindestens ein Jahr, um ein Motto, Programm und gegenseitige Besuche in allen vier beteiligten Länder zu planen. Beworben wird sich mit gemeinsamer Konzeption im Verbund, der Frankfurter Verbund ist bereits seit zehn Jahren dabei.

„Equality“ lautete das diesjährige Motto, bei dem es darum ging, religiöse wie ethnische Minderheiten in die eigene Welt zu integrieren. Damit hat die internationale Gruppe beim Rat der Religionen (RdR) des Odenwaldkreises, der weit über den Kreis hinaus als Pilotprojekt geschätzt wird, einen interessanten wie passenden Gastgeber gefunden. Musikalisch wurden die Gäste beim Empfang zur gemeinsamen Hymne des RdR „Aufstehen, aufeinander zugehen“ eingeladen, was sie gerne und aktiv annahmen. Kurze Einblicke gaben im Anschluss einige Odenwälder Religionsgemeinschaften in das Interreligiöse Gebet, dem gemeinsamen wie alljährlichen Auftakt zur Interkulturellen Woche. Die Gebete waren an diesem Tag alle den Opfern, Hinterbliebenen und Rettenden der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien gewidmet. Die Betroffenheit und Traurigkeit, die damit einherging, wurde überdeutlich.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Pfarrerin Renate Köbler, musikalisch begleitete, wie er betonte auch im Namen der Michelstädter Theodor-Litt-Schule, Andreas Demmel. Federführend für die Frankfurter Hans-Böckler-Schule organisierte Lehrer Manuel Trumpfheller die Fahrt in den Odenwald, für den RdR kooperierte Aristide Sambou, Fachstelle für Migration und interkulturelle Beratung beim Diakonischen Werk Odenwald.

Elf Schülerinnen und Schüler waren aus Frankfurt dabei, sieben aus Island, 13 aus der Türkei und 14 aus Polen. Im vergangenen Jahr, so berichteten nebst Trumpfheller Süeda Dasdan und Elif Bilge, war die Gruppe in Island. Sexuelle Identität und Gleichberechtigung waren das Thema auf dem Inselstaat. Beim jüngsten Besuch in Polen ging es um die Frage, wie die Gesellschaft mit alten Menschen und Menschen mit Behinderungen umgeht.

Am Vortag des Besuches in Michelstadt war die Gruppe zu einer Veranstaltung mit dem Frankfurter Ausländerbeirat und einigen Magistratsmitgliedern im Römer eingeladen. „Es ist nach wie vor wichtig, gegen Diskriminierung aufzustehen. Auch wenn schon viel getan wird, im Alltag und auf der Straße bekommen wir sie immer wieder zu spüren“, so Elif Bilge.

Gabriele Lermann

 

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