Landtagspräsident Kartmann neuer Vorsitzender der Mitgliederversammlung

Der aktuelle Hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann ist ab 2019 neuer Vorsitzender der Mitgliederversammlung der Diakonie Hessen. Dies ist das Ergebnis der Wahl der Mitgliederversammlung, zu der am Mittwoch rund 170 Vertreter der Diakonie Hessen im Capitol in Offenbach zusammengekommen sind.

„Ich bin schon seit Jahren eng mit der Diakonie verbunden und setze mich für diakonische Projekte im In- und Ausland ein“, sagte Kartmann im Anschluss zu seiner Wahl. „Nach 16 Jahren als Landtagspräsident ziehe ich mich aus diesem Amt zurück und kann meine gewonnene Zeit vermehrt in die Diakonie Hessen einbringen.“ Kartmann ist bereits seit 2005 Mitglied des Stiftungskuratoriums und seit 2008 Vorsitzender des Beirats des Stiftungsfonds DiaDem, der Demenz-Stiftung der Diakonie Hessen. Zudem ist Kartmann Ehrenritter des Johanniterordens und Beiratsmitglied der Johanniter Unfall-Hilfe, einem Mitglied der Diakonie Hessen. Mit der Wahl von Norbert Kartmann zum Vorsitzenden ist satzungsgemäß auch der stellvertretende Vorsitz neu gewählt worden. Diese Aufgabe übernimmt künftig Katrin Wienold-Hocke, Pröpstin im Sprengel Kassel und Vorsitzende von FRANKA, dem Förderverein der Kasseler Fachberatungsstelle für Frauen in Not.

Menschen und Mitglieder im Blick

Dr. Harald Clausen, Vorstand der Diakonie Hessen, sagte zum Bericht, den er und sein Vorstandskollege Wilfried Knapp bei der Versammlung vorstellten: „Wir verstehen uns als Mitgliederverband mit kirchlichem Auftrag, der sowohl die Interessen der Mitglieder als auch der Kirchen in den Blick nimmt. Zusammen mit unseren Mitgliedern und Kirchen wollen wir für die Menschen da sein. Nur so können wir den aktuellen Herausforderungen wie „Digitalisierung“ und „Fachkräftegewinnung“ begegnen. Dafür entwickeln wir die Diakonie Hessen stetig weiter“, so Harald Clausen. „Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich rasant“, ergänzt Vorstand Wilfried Knapp. „Zunehmender Rechtspopulismus und stete Politikverdrossenheit zeigen, dass die Stimme der Diakonie nötiger denn je ist. Als das Werk der Kirchen setzen wir uns für kirchliche und demokratische Grundwerte ein. Denn Diakonie und Kirche sind untrennbar miteinander verbunden. Wir stellen uns unserer politischen Verantwortung und übernehmen als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege die Anwaltschaft für die Menschen, die viel zu oft unerhört bleiben. Für ihre Teilhabe und den Erhalt unserer Demokratie setzen wir uns ein.“

 

Zeichen gegen Rechtspopulismus setzen

Die Diakonie Hessen setzt ein klares Zeichen gegen rechts. Bis Ende 2019 läuft in dem Wohlfahrtsverband das Projekt „Demokratie gewinnt! Mit der Diakonie Hessen“. Es ist Teil des bundesweiten Programms „Zusammenhalt durch Teilhabe“. Projektleiterin ist Politikwissenschaftlerin Dr. Sybille De La Rosa, die das Projekt auf der Mitgliederversammlung vorgestellt hat. Im Zentrum steht die Frage, wie der Wohlfahrtsverband Demokratie fördern, ausgrenzende und diskriminierende Handlungen thematisieren und sich rechten Strömungen entgegensetzen kann. Außerdem wird diakonische Arbeit darauf untersucht, ob die Möglichkeiten der Teilhabe erschöpft wurden. Angebote des Projekts sind zum Beispiel Workshops, Weiterbildungen und die Begleitung von Mikroprojekten, in denen neue demokratische Diskussions- oder Konfliktlösungstechniken ausprobiert werden können. Mehr Infos 

Jahresabschluss Diakonie Hessen 2017

Die Diakonie Hessen hat 2017 mit insgesamt 1.593 hauptamtlichen Mitarbeitenden (ca. 1.138 Vollzeitstellen) ein Betriebsergebnis von ca. einer Million Euro erwirtschaftet. Der Überschuss wurde wie immer vollständig in die Rücklagen eingestellt. Erträgen von rund 107 Millionen Euro, die zu 75 Prozent in den regionalen Diakonischen Werken in Hessen und Nassau anfielen, standen Aufwendungen von rund 106 Millionen Euro gegenüber. 

Weitere Informationen

Alle Pressemeldungen und Fotos zur Mitgliederversammlung der Diakonie Hessen sind ab Mittwoch, 21. November 2018, 18 Uhr abrufbar unter: mitgliederversammlung.diakonie-hessen.de 

Bildnachweis

 

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 Landtagspräsident Norbert Kartmann, neugewählter Vorsitzender der Mitgliederversammlung 

 

 

 

HINTERGRUND 

Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung ist das in der Regel einmal im Jahr tagende „Parlament“ des evangelischen Wohlfahrtsverbandes. Unter anderem nimmt die Versammlung die Rechenschaftsberichte des Vorstands und des Aufsichtsrats entgegen, genehmigt die Feststellung der Jahresrechnung und wählt aus ihrer Mitte Personen in den Aufsichtsrat. 

Diakonie Hessen

Die Diakonie Hessen ist 2013 aus der Fusion des Diakonischen Werks in Hessen und Nassau und des Diakonischen Werks in Kurhessen-Waldeck hervorgegangen. Sie ist Mitglieder- und Trägerverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Die Diakonie Hessen ist als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen, Rheinland-Pfalz und im thüringischen Schmalkalden tätig. Als Träger diakonischer Arbeit beschäftigt die Diakonie Hessen in den Landesgeschäftsstellen in Frankfurt und Kassel, im Evangelischen Fröbelseminar in Kassel, in den Evangelischen Freiwilligendiensten sowie in 18 regionalen Diakonischen Werken in Hessen und Nassau 1.599* Mitarbeitende. Als Mitgliederverband gehören der Diakonie Hessen zurzeit 457 Rechtsträger an. Dabei handelt es sich um Vereine, Stiftungen und gemeinnützige Gesellschaften sowie die 36 Dekanate der EKHN und die 20 Kirchenkreise der EKKW. Insgesamt bestehen ca. 1.380 Einrichtungen, Angebote und ambulante Dienste in den Bereichen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, in der Alten- und Krankenpflege, in der Behinderten-, Eingliederungs- und Suchthilfe und in der Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie in der Beratung von Menschen mit sozialen Schwierigkeiten. Die Diakonie Hessen und ihre Mitglieder beschäftigen zusammen rund 39.000 Mitarbeitende. *Stand November 2018